Viennale: Kater

Andreas und Stefan haben ein glückliches Leben voller Leidenschaft: Gemeinsam mit ihrem geliebten Kater Moses bewohnen sie ein schönes altes Haus in den Weinbergen von Wien, sie arbeiten als Musiker und Disponent in demselben Orchester; sie lieben ihren großen Freundeskreis. Ein Gewaltausbruch, plötzlich und unerklärlich, erschüttert ihre Beziehung - der blinde Fleck, den wir in uns tragen 

http://www.filminstitut.at/de/kater/

Im Kino: Die Blauen Stunden (After Love)

 

Es kann quälend sein, zu lieben. Und es kann wütend machen, ohne wenn und aber begehrt zu werden. Begehren kann nahe an Verachtung liegen. Modefotograf Ben, Sexarbeiter Jean und das transsexuelle Model June verstricken sich in eine Beziehung, die durch gegenseitige Abhängigkeit, Zurückweisung und Demütigung gekennzeichnet ist. Ein kalter Film mit knappen Dialogen, eindrucksvollen Bildern und verstörenden Klängen. Die dramatischen Inszenierungen innerhalb der Beziehungen lassen die innere Leere der Handelnden umso deutlicher werden. Sehnsucht und Sinnsuche bleiben unerfüllt, Berührungen auf die Dauer sexueller Kontakte eingeschränkt.

 

"Warum meinst du eigentlich, dass alle anderen dein Spiegelbild sind?"

"Weil ich mich so abhängig von ihnen fühle. Auch von denen, die ich nicht kenne." 

 

Identities 2015: FtWTF - Female to What-the-Fuck

Wie kommt es, dass Mani sich Gender-Burnt-Out fühlt? Warum lernt Nick erst in seinen späten Zwanzigern das Skateboarden? Wie gehen Prof. Gin Müller und seine StudentInnen damit um, dass er im Vorlesungsverzeichnis immer noch als Dr.in Regina Müller verzeichnet ist? Wie viel "Männlichkeit"  braucht Dorian, um sich begehrt zu fühlen? Wird Hans Scheirl im Alter zur Professorin werden?

Was, wenn Transformation nicht mehr auf Eindeutigkeit abzielt? Was, wenn Identitäten vielfältig werden/bleiben?

Die Filmemacherinnen begleiten die Transformationsprozesse der ProtagonistInnen über einige Jahre hinweg, eine schöne klare Doku, die zu den drei Best-of-Day Filmen des heurigen Identities-Festivals gewählt wird.

http://www.identities.at/de/filmprogramm/filmdetail/?film=2967

 

Xavier Dolan, 2014: "MOMMY"

„Das Leben mit Steve ist wie Roulett - du hast so lange Glück, bis du keins mehr hast“, vertraut Diane ihrer neuen Nachbarin an und in der Tat, der Sechzehnjährige erscheint als ein ganz besonderer Junge: Er singt, tanzt, schmeichelt, flirtet, bezaubert, tobt, attackiert, beschädigt und zerstört. Diane, eine eigenwillige, leidenschaftliche, und impulsive Mutter tut alles, um sich und Steve durchs Leben zu bringen. Was allerdings, wenn sie sich ihrer Aufgabe eines Tages nicht mehr gewachsen fühlt?

 

                       Kann eine Mutter einfach aufhören, ihr Kind zu lieben? 

She`s lost control - International Human Rights Festival 2014

Rona ist als Sexualbegleiterin in enger Zusammenarbeit mit einem Psychiater tätig: Die Männer, die ihr zugewiesen werden, haben Schwierigkeiten mit Nähe, Intimität, Zärtlichkeit. Rona versieht ihre Arbeit professionell - mit Wärme und Humor bei adäquater Distanz gelingt die Therapie in den meisten Fällen. Das Privatleben der Studentin erscheint karg: Neben einer konfliktreichen Familie in einem anderen Bundesstaat umfasst das soziale Netz eine Kollegin sowie eine Nachbarin, deren Nähe  Rona manchmal sucht. Die Aufrechterhaltung eines fragilen Gleichgewichts zwischen Intimität und Professionalität stellt sich als ständige Gratwanderung dar, die mit einem Klienten in Gefahr gerät. Rona erlebt sich als mächtig und schutzlos zugleich. 

Internationale queere migrantische Filmtage: Alexandr`s Price

Aleksandr kommt als traumarisierter junger Mann nach Deutschland - er verfügt über keine sozialen oder materiellen Ressourcen. Seine Suche nach Unterstützung gelingt: Er findet eine Position, die ihn nicht nur finanziell, sondern auch sozial und narzisstisch stärkt. Kann er sich in diesem Netz an Anforderungen und Bedürfnissen nachhaltig etablieren?

Jimmy P. - psychotherapie of a plains indian

Der indianerstämmige Kriegsveteran Corporal James Picard leidet an Seh-, Hörstörungen und Schwindel, medizinische Untersuchungen bleiben ohne Befund. Die ratlosen Ärzte des Militärspitals beauftragen den Anthropologen und Psychoanalytiker Georges Devereux, um mögliche kulturspezifische Faktoren zu ermitteln. Devereux läßt sich auf eine ungewöhnliche Beziehung zu seinem Patienten ein, im  Rahmen der geschlossenen psychiatrischen Abteilung wird Raum für ein weitgehend analytisches Setting geschaffen. Gemeinsam erforschen Patient und Behandler die Ursachen für Jimmys Beschwerden und begeben sich im Zuge dessen auf eine spannende und mitunter schmerzhafte Reise in die ferne und nahe Vergangenheit . 

 

 

50+ Prime Timers - ein Gruppe für LGBTI-Menschen über 50

 

Etwa im Rahmen später Outings (die Kinder sind endlich alt genug, um es zu verstehen oder ich kann und will mich nicht länger verstecken u. a.) kommt es, gemäß Betroffener, mitunter zu einem Vacuum im Bereich von FreundInnen und, überhaupt,  Vertrauenspersonen. Mitunter brauchen vertraute Menschen selbst Zeit, um sich mit den neuen Gegebenheiten zurechtzufinden – Zeit, in der sie die Betroffenen nicht in ihrem Transformations- oder Outingprozess begleiten können. Oft handelt es sich allerdings um genau jene Zeit, die besonders von Phantasien und Ängsten besetzt erscheint - ein Alltagstest ist zu bewältigen, die Hormonbehandlung führt zu Stimmungsschwankungen oder eine gleichgeschlechtliche Beziehung wird erstmals nach außen hin vertreten. Abgesehen von den Möglichkeiten, sich professionell beraten zu lassen oder sich in Selbsthilfegruppen Unterstützung zu suchen, kann die soziale Einbettung (u. a. Freizeitgestaltung) zum Problem werden: Rückzug und Isolation führen zunehmend zu Selbstzweifel, Gefühle für Selbstwert und Selbstwirksamkeit geraten ins Wanken. Selbst die bunte Wiener LGBTI-Szene mag nicht für alle  hilfreich sein - nicht jeder Person fällt es leicht, sich in einer von Veränderung geprägten Phase auf neue Kontakte einzulassen und sich der Welt gegenüber selbstbewusst zu präsentieren. Es kann schwierig sein, neue Menschen zu finden, um sich ihnen anzuschließen, sich mitreißen zu lassen oder auch gemeinsam eigene Ideen umzusetzen.

Hosi Wien hat in diesem Sommer eine Initiative gestartet, die für Interessierte einen Schritt in Richtung Inklusion, oder auch ein wenig Boden im Kampf gegen Isolation und/oder Langeweile bedeuten kann. Mehr dazu unter http://www.hosiwien.at/gruppen-angebot/50-prime-timers/ 

"Stellen Sie sich Ihr Leben als eine große Rolle Stoff vor ..."

.. aus der man alle Kleidungsstücke geschneidert hat, die Sie seit Kindheitstagen getragen haben. Stellen Sie sich dann vor, welche Garderobe Sie aus der restlichen Rolle noch schneidern könnten."

 

Diesen und weitere Vorschläge macht uns der Psychiater Hector: Um seinen Patienten und Patientinnen im Umgang mit Jugend, Alter, Erfüllung und Sinn besser helfen zu können, begibt er sich auf eine Reise, die ihm das Geheimnis der Zeit näher bringen soll. Ob in China oder Grönland, stets sucht und findet er Antworten: Allerdings zeigt sich, daß die Einsichten des Bankers, der Wahrsagerin, des Inuit-Schmanen, der Pilotin, des Jugendforschers, des Hunderjährigen und vielen anderen keinen weiseren oder naiveren Umgang mit der Zeit vermitteln. Vielmehr gewinnt Hector insgesamt 25 unterschiedliche "Zeit-Etüden", die er mit seinen FreundInnen, PatientInnen und LeserInnen teilt. Wovon es letztendlich abhängt, ob jemand "den richtigen Ton trifft, wenn er das Lied der Zeit singt", ist ein Rätsel, das Autor Francois Lelord in "Hector und die Entdeckung der Zeit" seinen RezipientInnen aufgibt.

BUCH: Die vergessene Königin

 

Transgenderfrauen und -männer leben unter uns, am liebsten inkognito und mit perfektem "Passing". Welches Lebensgefühl haben sie – vor und nach dem Outing, der Hormontherapie und vielleicht sogar der Operation?

Danièlle Weiss schildert mit klaren und offenen Worten, was es bedeutet, transgender zu sein. Sie beleuchtet medizinische, kulturelle, psychologische und persönliche Aspekte rund um das "dritte Geschlecht".

"Manchmal bezeichne ich mich scherzhaft als ein Retorten-Prachtweib, ein künstlich geschaffenes Wesen, geboren im Niemandsland zwischen den beiden Polen der Geschlechter, ewig unterwegs zu der Frau in mir, wohl wissend, dass ich sie nie ganz erreichen werde."

 

Quelle: http://www.pomaska-brand-verlag.de/index.php?id=407

 

FILMTIPP! Meine keine Familie....

In den Siebziger Jahren existierte im Burgenland eine der größten und einflussreichsten Kommunen Europas. Gemeinschaftseigentum, freie Sexualität, Auflösung der Kleinfamilie, das waren die Grundprinzipien des Friedrichshofs. Dieses vom Wiener Aktionisten Otto Mühl gegründete alternative Modell einer Gemeinschaft war Gegenstand von Bewunderung, bedingungsloser Gefolgschaft, aber auch von Skandalen und vielen Ungereimtheiten. Heute ist diese Geschichte nahezu vergessen, aber es gibt Menschen, in denen sie fortlebt und die davon wesentlich geprägt wurden.

 

Einer davon, der junge Paul-Julien Robert, in der Kommune geboren und aufgewachsen, ist Regisseur dieser Recherche- und Detektivgeschichte MEINE KEINE FAMILIE. Robert begibt sich auf eine persönliche Reise in die eigene Vergangenheit. Was er zu Tage fördert und zur Sprache bringt, ist das bis heute spannendste, tiefgehendste, ehrlichste Dokument über die Gemeinschaft. Ausgehend von Archivmaterial, das im Film erstmalig öffentlich gezeigt wird, konfrontiert der Regisseur sich selbst und seine Mutter mit der Frage: Was ist Familie?

 

Statement des Regisseurs Paul-Julien Robert

  

Vor 6 Jahren wollte ich mehr über meinen verstorbenen juristischen Vater erfahren. Der Beginn dieser Recherche hat mich auf eine Reise geschickt, in der ich viel über mich, den Jungen aus dem Archivmaterial, erfahren habe. In unserer Kindheit wurde jeder Tag unseres Lebens gefilmt und archiviert. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, Vergessenes aus meiner Vergangenheit wieder zu entdecken. Diese Beschäftigung führte zu einer 4-jährigen Auseinandersetzung mit meinen Eltern und vielen anderen Kindern, mit denen ich in der Kommune aufgewachsen bin.
MEINE KEINE FAMILIE ist ein Film über Familie, Systeme und Familie als System.

 

Quelle: http://www.gartenbaukino.at/jart/projects/gartenbaukino/main.jart?rel=de&content-id=1358933758812&reserve-mode=

 

Mag.a Yvonne Czermak 

 

Psychotherapeutin (psychoanalytisch orientierte Psychotherapie)

Klinische und Gesundheitspsychologin

Notfallspsychologin

Rechtspsychologin
Psychoanalytikerin (WAP,  in Ausbildung unter Supervision)

 

Psychoanalytische Praxis

Otto-Bauer-Gasse 20/8  

1060 Wien 

Tel.: 0677 63 88 96 67

czermak@psychoanalyse.or.at