Viele Betroffene berichten darüber, sich bereits seit frühester Kindheit durch ihre biologische Geschlechtszuordnung nicht richtig
oder nicht ausreichend definiert gefühlt zu haben. Oft sei zunächst eine Anpassung erfolgt: Berufliche Ausbildung und Entwicklung, gesellschaftlicher Status, partnerschaftliche/ sexuelle
Beziehungen und Familiengründung seien entsprechend normativer Geschlechtsrollenbilder gestaltet worden. Ganz unterschiedlich beschreiben Betroffene den Zeitpunkt bzw. die Lebensphase ihres
Outings, die Reaktionen ihrer Umwelt sowie die eigenen Möglichkeiten im Umgang mit neuen Situationen und Herausforderungen.
Manche Trans*Personen legen Wert darauf, sich dem empfundenen Gender so weit wie möglich äußerlich anzugleichen, um auch von der Umwelt als jene Person gelesen zu werden, als die sie sich selbst erleben. Anderen ist es wichtig, die eigenen diesbezüglichen Gefühle und Bedürfnisse gut verstehen, die eigene Identität finden und darstellen oder auch, sich mit ihren Empfindungen zuordnen zu können. Eindeutigkeit und Zuordnung werden nicht in allen Fällen angestrebt, Personen bezeichnen sich als non-binary, gender-fluid o.a. und stellen damit etablierte binäre Konzepte von Gender und Geschlecht in Frage.